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The origin of the German populations of Hilpertia velenovskyi (Pottiaceae, Bryopsida): inferences from variation in the nuclear ITS region

Marko S. SABOVLJEVIĆ, Jan-Peter FRAHM & Friederike SCHAUMANN

en Cryptogamie, Bryologie 27 (3) - Pages 357-364

Publié le 28 juillet 2006

The origin of the German populations of Hilpertia velenovskyi (Pottiaceae, Bryopsida): inferences from variation in the nuclear ITS region

Hilpertia velenovskyi ist eine kontinental-subarktische Moosart, deren Areal von Ellesmere Island über Kanada, Sibirien in die Mongolei und China reicht und die Vorkommen im östlichen und südöstlichen Mitteleuropa hat. Sie ist eine Art der Kältesteppen auf Löß. Die westlichsten Vorkommen liegen in Sachsen in Ostdeutschland und Rheinhessen in Westdeutschland. Um zu klären, ob die rheinhessische, disjunkte Population von Hilpertia durch eine rezente Neuansiedlung über Sporenfernverbreitung stammt, oder aber autochton ist und dort eventuell schon seit der Eiszeit überdauert hat, wurde eine molekulare Untersuchung vorgenommen. Dabei wurden die genetischen Distanzen zwischen Populationen von H. velenovskyi aus Rheinhessen, Ungarn, Serbien und Zentralasien an Hand von Sequenzen der intern transkribierten Spacer 1 und 2 (ITS1/2 der nrDNA) bestimmt. Es zeigt sich, dass die Population aus Rheinhessen von den übrigen europäischen Populationen verschieden ist, was entweder bedeutet, dass diese Population seit langer Zeit, vermutlich seit der letzten Eiszeit, keinen Genaustausch mit den übrigen Vorkommen in Mitteleuropa hat und daher als Glazialrelikt zu werten ist. Eine andere Möglichkeit ist, dass diese Population durch Sporenausbreitung aus einem anderen Teil der Erde hierher gelangt ist. Die Population aus Sachsen clustert mit den übrigen Populationen aus Mitteleuropa und ist Teil dieser Gruppe.


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